Donnerstag, 19. Juli 2012
Freitag, 13. Juli 2012
Mittwoch, 11. Juli 2012
Herzlich Willkommen
Einen Moment lang hattest du dich in Sicherheit gewogen.
Du
glaubtest es geschafft zu haben.
Der Sturm sei vorüber, sagten Sie dir.
Vor
Erschöpfung rannen Tränen dein Gesicht entlang, die Arme fest um den zarten
Körper deines Babys geschlossen.
Sie setzten dich in der Stadt ab.
So viele
fremde Menschen. Aber es fühlte sich wunderbar an.
Du taumelst verträumt durch
die Straßen. Welch wunderbare Welt. Unerwartet wirst du angerempelt.
Fuck.
Was
sind das für Männer?
Du verstehst kein Wort, was sie faseln… Sie nehmen dich
mit, entreißen dir dein Baby und sperren dich ein.
Tagelange Zweifel. Verhöre. Und endlich!
Dein Kind kehrt zurück und sie stecken euch in eine
Sammelunterkunft.
Mit fremden Menschen, kleinen Räumen und ohne Bargeld.
Herzlich Willkommen! – als Asylbewerber in Deutschland.
Sonntag, 8. Juli 2012
Ein Versuch es zu beschreiben
Jede Nacht, Jeden Morgen und jeden weiteren Moment in
unserem gemeinsamen Leben ist mir klar geworden, dass uns etwas zur Verfügung
steht, was ich so schnell nicht mehr hergeben will!
Ein Gefühl. Ein Zustand. Eine Empfindung. Ein Ausdruck?
Das berühmte Kribbeln. Die rosarote Brille. Das
überschwängliche Freiheitsgefühl.
Verliebt sein!
Der Anfang und die Chance etwas zu schaffen, von dem viele
Menschen träumen.
Jeder empfindet anders, schon deshalb ist es kaum zu
beschreiben.
Er vermittelt mir ein Gefühl, welches mich packt wie der
Wind, das mich gleichzeitig zum lachen und Weinen bringt und mir keine Wahl
lässt, als frei und glücklich zu sein.
Ein Gefühl, welches mich ungeniert aus meinem Kopf
katapultiert – Empfindungen, die nicht zu fassen sind. Es macht verrückt und
süchtig und steckt die ganze Welt locker in die Tasche. Gefühle, von denen wir
lange nicht einmal ahnen, dass es sie gibt.
All diese Worte sind viel zu wenig, um beschreiben was in
einem und zwischen zwei Menschen vorgeht. Viele suchen danach. Einige denken
sie besitzen es. Wenige erleben es und die meisten spüren es nie!
Liebe! Im Laufe der Jahre zu einem mächtigen Wort gewachsen.
(inspiriert durch Jörn Pfennig)
Mittwoch, 4. Juli 2012
Du rennst durch dein Leben. Keine Zeit zur Seite zu schauen.
Du suchst und suchst, doch wonach ist dir nicht klar. Die Zeit rast an dir
vorbei und du fragst dich was dir fehlt. Wo ist es bloß? Was ist hier los? Was
kommt als nächstes?
Stolperstein. Gezwungen einen Moment zu halten! Was siehst
du da, schemenhaft am Rande deines Blickfelds?
Gestalten, die sich nur langsam fortbewegen. Ohne Hektik. Es
scheint, als seien sie gut gelaunt – gar glücklich. Sie reden, lachen, feiern.
Erinnerungen schleichen sich in dein schon längst
verstaubtes Gedächtnis. Da war doch was. Auch du hattest solch ein Leben. In
fast vergessener Zeit. Ungezwungen. Viel Freier. Auf Regeln geschissen und in
den Tag hinein. Ein Leben wie du es liebtest, bis Stimmen dir mitteilten, dass
du so nicht leben darfst, es „schickt“ sich nicht… Arbeite ehrlich, arbeite hart – Arbeite härter!
Was ist aus dir geworden? Sklave deines Selbst?
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